tag:blogger.com,1999:blog-7285771153590721268.post786934752429729650..comments2023-07-27T15:52:14.433-07:00Comments on Bewerbungstraining fuer den Bundestag: Ich möchte mit Ihnen über (die allge)meine berufliche Situation sprechenandere Identitaet wegen der Schnuefflerhttp://www.blogger.com/profile/14461865492885848145noreply@blogger.comBlogger1125tag:blogger.com,1999:blog-7285771153590721268.post-19706772934813741912018-10-05T23:37:04.692-07:002018-10-05T23:37:04.692-07:00Danke, Frigga, für Deine Anregung zum konstruktive...Danke, Frigga, für Deine Anregung zum konstruktiven Umgang miteinander – auch zwischen dem Jobcenter und den Erwerbslosen! Viele der (Maß-)Regel(unge)n, die unsere Gesellschaft leiten, müssen schließlich gar nicht sein. Sie gehen auf Gesetzgeber*innen und Behördenmitarbeiter*innen zurück, die nicht die notwendige Fantasie besitzen, um konstruktive Verfahrensweisen zu schaffen – Verfahrensweisen, die so gestaltet sind, dass Menschen sich ‚automatisch’ und freiwillig zweckmäßig und konfliktfrei verhalten. Das ist möglich! Zwang (im Sinne von Sanktionsandrohungen) ist häufig überflüssig und verletzt darüber hinaus den Verhältnismäßigkeitsgrundsatz, weil die Regeln mit Sanktionscharakter den Regelungszweck häufig ganz offensichtlich verfehlen. Geeignet, erforderlich und das mildeste Mittel müssen die Maßnahmen – auch Normen und Regelungen – sein, wenn sie mit der Verfassung harmonieren sollen. Doch selbst, wenn man/frau als Bürger*innen, die sich an der Verwaltungskontrolle beteiligen, die staatlichen Institutionen darauf aufmerksam macht, dass eine Regelung den Verhältnismäßigkeitsgrundsatz verletzt, werden deren Mitarbeiter*innen nicht tätig. Warum ist das so? Zum einen vermutlich, weil die Gesetzgeber*innen und Vorschriftenmacher*innen so fantasielos sind, dass sie sich eine Welt mit konstruktiven Vorgehensweisen, die den gewünschten Regelungszweck – trotzdem und sogar noch viel besser – erreichen, nicht vorstellen können. Zum anderen, weil sie von einem Heer an Behördenmitarbeiter*innen unterstützt werden, denen es Spaß zu machen scheint, andere Menschen zu gängeln und zu maßregeln und die sich zur Durchsetzung ihrer Gängelungsinteressen auf Tradition berufen: „Das haben wir in den vergangenen Jahrzehnten immer so gemacht; deshalb ist es gut!“. Tradition ist jedoch nichts weiter als Denkfaulheit und Mangel an Kreativität. Die Welt anders denken!<br /><br />Schon die Tatsache, dass das Jobcenter es nicht zulässt, dass ihre Mitarbeiter*innen mit den Erwerbslosen auf Augenhöhe kommunizieren, zeigt, wie sehr das Verhältnis zwischen Staat und Bürger*in in Deutschland tief in der Zeit vor den Protest- und Studentenbewegungen stecken geblieben ist, also in einer soziokulturellen Phase, deren Umgangsweisen von unhinterfragbaren autoritären Hierarchien und Prügelpädagogik geprägt war und in der der Staat ein Obrigkeitsstaat sein sollte. Das Verhältnis zwischen Staat und Bürger*innen hat sich jedoch gewandelt – zumindest aus der Perspektive der Bürger*innen. L’état, c’est nous! Die Bürger*innen sind es, die die Regierung wählen und – je nach den vorhandenen wirtschaftlichen Möglichkeiten – den Staat soweit wie möglich mit finanzieren. <br /><br />Danke, Frigga, dass Du ganz pragmatisch versuchst, dasjenige auf den Weg zu bringen, dem vonseiten des Gesetzgebers und der Verwaltung ausgewichen wird! Indem der Staat und seine Institutionen es heute in vielen (sicherlich nicht in allen) Bereichen immer noch nicht hinbekommen, sich auf moderne, für das 21. Jahrhundert angemessene Umgangsweisen miteinander einzulassen – konstruktiv, gewaltfrei, Autonomie und Verantwortungsbewusstsein befördernd und dem zwanglosen Zwang des besseren Arguments ergeben – verliert er diejenigen Bürger*innen, die für eine gut funktionierende Gesellschaft besonders wichtig sind, weil sie – statt einfach nur unreflektiert im System ‚mitzuspielen’ – genau hinschauen, Probleme erkennen und Alternativen entwickeln. Haben denn die deutsche Regierung und Verwaltung überhaupt nichts aus ’68 gelernt?! <br />Anonymousnoreply@blogger.com